- Dringlichst gesucht – Wege aus der Klimakrise
- > Seit Jahrzehnten weiß man, dass sich durch den Ausstoß von Treibhausgasen die Erdatmosphäre erwärmt und sich das Klima verändert. Ein Umdenken aber blieb bisher aus, wertvolle Zeit verstrich ungenutzt. Erst jetzt, wo die dramatischen Folgen immer augenfälliger werden, beginnen Verantwortliche ernsthaft nach Lösungen zu suchen. Dabei müssen sie feststellen, dass Treibhausgasreduktionen allein nicht ausreichen werden, den Klimawandel auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.
Die Klimakrise kennt nur eine Lösung: Treibhausgasneutralität
Durch den Ausstoß von Treibhausgasen hat die Menschheit in den zurückliegenden 120 bis 170 Jahren einen Anstieg der globalen Oberflächentemperatur um 1,15 Grad Celsius verursacht. Infolge dieser Erwärmung haben sich viele Komponenten des Erdklimas in einer Geschwindigkeit verändert, wie sie unser Planet seit Jahrtausenden nicht erlebt hat. Die Folgen dieser Klimaveränderungen schaden Mensch und Natur in einem zunehmenden Maß und berauben sie Stück für Stück ihrer Lebensgrundlagen. Dazu zählen in erster Linie Gesundheit und Unversehrtheit sowie ausreichend Wasser und Nahrung.
Alle Gebiete der Erde sind mittlerweile vom Klimawandel betroffen. Das Ausmaß der Veränderungen und die damit verbundenen Folgen und Risiken für Mensch und Natur unterscheiden sich jedoch von Region zu Region. Besondere Gefahren gehen von den zunehmenden Extremereignissen aus. Treten Hitzewellen, Starkregen, schwere Stürme, Dürren oder Überflutungen zudem gleichzeitig auf, vergrößert sich das Gesamtrisiko und es fällt Mensch und Natur schwerer, wirksame Schutzmaßnahmen zu treffen. Der Klimawandel erhöht zudem die Risiken anderer menschengemachter Stressfaktoren wie Umweltzerstörung, Ressourcenübernutzung und Verstädterung und verringert so die Anpassungsmöglichkeiten aller Bewohner der Erde.
Jedes weitere Zehntelgrad Erwärmung wird dazu führen, dass sich der angestoßene Klimawandel verstärkt. Das heißt, das Ausmaß und die extreme Geschwindigkeit der Veränderungen sowie die damit verbundenen Folgen und Risiken werden mit jedem weiteren Temperaturanstieg zunehmen. Begrenzen lässt sich eine Eskalation der Klima- und Artenvielfaltskrise nur durch wirkungsvolle Anpassungsmaßnahmen sowie durch eine Vermeidung jeglicher weiterer Treibhausgasemissionen (Treibhausgasneutralität).
Klimaforschende gehen jedoch davon aus, dass die Staatengemeinschaft selbst bei sehr ambitionierter Klimapolitik auch zur Mitte des 21. Jahrhunderts noch Treibhausgas-Restmengen emittieren wird, darunter Kohlendioxid-Restmengen, vor allem aber Methan und Lachgas. Diese schwer vermeidbaren Emissionen werden zum Beispiel bei der Zement- und Stahlherstellung, im Flug- und Schwerlasttransport aber auch in der Landwirtschaft und bei der Müllverbrennung entstehen.
Um die globale Erwärmung zu stoppen, müssen diese Restemissionen ausgeglichen werden. Das heißt, Kohlendioxid muss im selben Umfang der Erdatmosphäre entnommen werden. Entsprechende Lösungsideen existieren: Sie setzen ent-weder auf den Ausbau der natürlichen Kohlenstoffsenken oder aber stellen technologische Ansätze dar. Zudem unterscheiden sich die Entnahmemethoden darin, für welchen Zeitraum sie das Kohlendioxid der Atmosphäre entziehen und in welchem Größenmaßstab sie angewendet werden können.
Unklar ist in vielen Fällen jedoch, welche möglichen Risiken ein Einsatz mit sich brächte, welche Kosten entstünden und ob die benötigte Technik überhaupt schon entwickelt und einsatzbereit ist. Es fehlt somit elementares Wissen über Maßnahmen, die schon bald im industriellen Maßstab durchgeführt werden müssen, wenn die Menschheit ihr Ziel einer treibhausgasneutralen Zukunft erreichen will. Eines aber steht heute schon fest: Maßnahmen zur Kohlendioxid-Entnahme dürfen niemals als Ausrede dafür dienen, vermeidbare Treibhausgasemissionen fortzusetzen, denn im Kampf gegen die Klima- und Artenvielfaltskrise zählt am Ende jede einzelne Tonne eingespartes Kohlendioxid.