Klimasystem
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WOR 1 Mit den Meeren leben - ein Bericht über den Zustand der Weltmeere | 2010

Klimasystem

Die Weltmeere – Motor des globalen Klimas
> Die Ozeane bedecken circa 70 Prozent der Erdoberfläche. Sie spielen daher für das Klima auf der Erde und die globale Erwärmung eine große Rolle. Eine wichtige Aufgabe der Ozeane besteht darin, die Wärme aus den Tropen in höhere Breiten zu transportieren. Sie reagieren träge auf Veränderungen in der Atmosphäre und nehmen neben der Wärme große Mengen des von uns Menschen produzierten Klimagases Kohlendioxid auf.

Ein komplexes Gefüge – das Klimasystem der Erde

> Das Klima der Erde wird durch viele Faktoren wie Sonnenstrahlung, Wind oder Meeresströmungen geprägt. Forscher versuchen diese Einflussgrößen in Modellen zu vereinen. Inzwischen hat man viele Prozesse verstanden. Das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren ist aber derart komplex, dass noch immer viele Fragen offen sind.

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Antrieb des Klimas – die großen Meereströmungen

> Die Meeresströmungen transportieren gigantische Mengen Wärme um den Globus. Damit sind sie eine der wichtigsten Schubkräfte des Klimas. Da sie ausgesprochen träge auf Veränderungen reagieren, werden die Auswirkungen des globalen Wandels langsam, aber über Jahrhunderte zu spüren sein. Schneller könnten Klimaveränderungen beim Wind und beim Meereis sichtbar werden.

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Zeit zu handeln

Der Klimawandel wird sich in vielerlei Hinsicht auf die Meere auswirken und nicht allein die Strömungen oder den Wärmehaushalt des Ozeans verändern. Steigende Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre bringen steigende Konzentrationen in den Ozeanen mit sich. Dadurch bildet sich verstärkt Kohlensäure im Wasser, die die Meere versauern lässt. Die Folgen für die Lebewesen sind heute noch kaum absehbar. Ebenso wenig weiß man, wie sich das Abschwächen der thermohalinen Zirkulation oder des Golfstroms konkret auf die Lebensgemeinschaften im Meer auswirken wird, auf Krebs- oder Fischlarven, die mit den Strömen durch die Ozeane transportiert werden. Während des Klimagipfels in Kopenhagen wurde erneut vor den Gefahren des Meeresspiegelanstiegs gewarnt. Fachleute sind sich heute weitgehend darin einig, dass der Meeresspiegel bis zum Ende dieses Jahrhunderts um etwa einen Meter steigen wird, falls sich der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen durch uns Menschen weiter so schnell erhöht wie in den letzten Jahrzehnten. Für Inselstaaten wie etwa die Malediven ist das fatal. Innerhalb weniger Jahrzehnte könnten die Einwohner ihre Heimat verlieren. Dass die Wissenschaftler heute noch nicht mit letzter Sicherheit sagen können, wie sich der Klimawandel künftig im Detail auswirken wird, sollte keinesfalls ein Argument dafür sein, nichts zu tun. Die Gefahr ist real. Die Menschheit sollte alles daransetzen, das Experiment Klimawandel so schnell wie möglich zu beenden. Das Klimasystem reagiert träge auf die menschengemachten Veränderungen. Damit besteht die Gefahr, dass bestimmte Entwicklungen schon heute irreversibel sind. Dieses Risiko sollte Anlass sein, vorausschauend zu handeln und den Ausstoß klimarelevanter Gase erheblich zu drosseln. Was die Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen betrifft, ist keine Zeit zu verlieren. Vieles deutet darauf hin, dass sich die ärgsten Folgen des Klimawandels noch vermeiden lassen, wenn heute in CO2-arme Technik investiert würde. Es ist an der Zeit zu handeln.