- Von der Ausbeutung einer lebenden Ressource – die Fischerei
- > Jahrzehntelang wuchs die weltweite Fangmenge in der Fischerei – mit der Folge, dass viele Fischbestände heute als überfischt oder zusammengebrochen gelten. Schuld sind eine verfehlte Fischereipolitik und ein falsches Fischereimanagement. Kurzfristige Gewinne scheinen Vorrang vor einem schonenden und langfristig wirtschaftlichen Fischfang zu haben. Zwar gab es Versuche, die Situation zu ändern. Bislang sind die Bemühungen jedoch oft gescheitert.
Ist nachhaltiger Fischfang möglich?
Die Fischerei trägt wesentlich zur Ernährung der Menschheit bei und ist eine Einkommensquelle für Millionen Menschen. Die allermeisten Fischbestände weltweit sind gegenwärtig aber bis an ihre Tragfähigkeitsgrenze oder darüber hinaus befischt. Für eine nachhaltige Fischerei wäre es zunächst sinnvoll, die klassischen Instrumente zur Regulierung der Fangmenge weitaus konsequenter als bisher anzuwenden und besser durchzusetzen. Dabei ist vor allem zu beachten, dass eine Quote nur dann eine Wirkung entfalten kann, wenn sie hinreichend knapp bemessen ist. Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige und effiziente Fischereiwirtschaft sind handlungsfähige nationale und internationale Institutionen, die die Fischereipolitik etablieren und überwachen. Zu den großen Herausforderungen der Zukunft gehört es, die Zusammenhänge zwischen dem Einfluss der Menschen auf die Ökosysteme und der Entwicklung der natürlichen Ressourcen besser zu verstehen, um eine nachhaltige und wirtschaftliche Meeresfischerei zu erreichen. Außerdem muss ein erfolgreiches Fischereimanagement die ökonomischen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Fischereien berücksichtigen. Der Schutz der natürlichen Ressourcen ist letztendlich die entscheidende Voraussetzung dafür, dass auch dauerhaft ökonomische Gewinne erzielt werden können. Ein erfolgreiches Fischereimanagement steigert die Profitabilität und die Produktivität der Fischereiindustrie. Haben die Bestände die Möglichkeit, sich zu erholen, kommt dieser Umstand auch der Fischerei zugute. Bei deutlich niedrigeren Fangkosten wären dann langfristig höhere Erträge möglich.