Aquakulturbetreiber haben das Ziel, mit möglichst wenig Futter möglichst viel Fisch zu züchten. Große Raubfische wie etwa Lachse aber brauchen vergleichsweise viel Futter, um Körpermasse zu produzieren. Wie viel sie benötigen, wird mit dem Fish-in/Fish-out-Verhältnis beschrieben. Es gibt an, wie viel Wildfisch man verfüttern muss, um eine bestimmte Menge Zuchtfisch zu produzieren. Setzt man 1 Kilogramm Wildfisch ein und erhält 1 Kilogramm Zuchtfisch, so beträgt das Fish-in/Fish-out-Verhältnis 1 (1 Kilogramm/1 Kilogramm = 1). Ein Wert über 1 bedeutet, dass man mehr als 1 Kilogramm Wildfisch einsetzen muss, um 1 Kilogramm Zuchtfisch zu produzieren. Mitte der 1990er Jahre lag das Fish-in/Fish-out-Verhältnis für Lachs bei 7,5. Heutzutage erreicht man Werte zwischen 3 und 0,5. Dazu beigetragen hat unter anderem, dass das Wissen über effiziente Fütterung gestiegen ist und sich die Zusammensetzung des Futters verbessert hat. Durch eine verbesserte Fütterung lässt sich Fischmehl einsparen und mit weniger Fischanteil im Futter mehr Zuchtfisch produzieren. Studien haben ergeben, dass die Aquakultur technisch entsprechend verbessert werden muss. Heute beträgt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch weltweit im Schnitt 17 Kilogramm. Will man diesen Wert trotz des Bevölkerungswachstums halten, muss das Fish-in/Fish-out-Verhältnis bis 2050 von heute rund 0,6 auf 0,3 Einheiten sinken. Die Verbesserungen der letzten Jahre und aktuelle Prognosen zeigen, dass das durchaus möglich ist, wenn die Weiterentwicklung der Aquakultur so stark voranschreitet wie zuletzt – nicht nur durch optimiertes Futter, sondern auch indem man verstärkt genügsamere Fischarten züchtet. Welse erreichen bereits heute einen Wert von 0,5, Tilapien von 0,4 und Milchfische, eine in Asien beliebte Fischgruppe, einen Wert von 0,2.