Wasserstoff kann auf unterschiedliche Weise hergestellt werden. Die gängigste Methode ist derzeit die Dampfreformierung, bei der Erdgas in Kohlendioxid und Wasserstoff zerlegt wird. Entlässt man das Kohlendioxid anschließend in die Atmosphäre, entstehen Treibhausgasemissionen und der Wasserstoff wird als „grau“ bezeichnet. Wird das Kohlendioxid hingegen gespeichert oder aber weiterverarbeitet, darf der Wasserstoff als „blau“ bezeichnet werden. Sowohl grauer als auch blauer Wasserstoff werden für industrielle Prozesse und die Stromproduktion eingesetzt.
Blauer Wasserstoff soll langfristig durch „grünen“ Wasserstoff ersetzt werden. Dieser wiederum wird durch Elektrolyse gewonnen, das heißt, Wasser wird mithilfe von elektrischem Strom in seine molekularen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Stammt der dazu verwendete Strom aus erneuerbaren Energiequellen, ist die Wasserstoffproduktion klimaneutral und der gewonnene Wasserstoff wird als „grüner“ Wasserstoff bezeichnet.
Eine weitere Option, Wasserstoff klimaneutral herzustellen, ist die Methanpyrolyse mit Energie aus erneuerbaren Quellen. Dabei wird Erdgas (Methan) in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten. Fester Kohlenstoff ist ein Granulat, das zum Beispiel in alten Bergwerksstollen sicher gelagert und später wiederverwendet werden kann. Der durch Methanpyrolyse gewonnene klimaneutrale Wasserstoff wird als „türkiser“ Wasserstoff bezeichnet.
8.4 > Die vier Methoden der Wasserstoffherstellung unterscheiden sich im Ausgangsmaterial, in der Energiequelle, in den erforderlichen Arbeitsschritten und schlussendlich in ihrer Emissionsbilanz.