Die Gründung des Arktischen Rates im Jahr 1996 geht zu einem kleinen Teil auch auf den ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow zurück. Dieser hatte in seiner berühmten Rede von Murmansk im Jahr 1987 die Arktis als Zone des Friedens bezeichnet und für mehr Zusammenarbeit zwischen den Arktisanrainerstaaten geworben. Finnland nahm diese Aufforderung zum Anlass, die Arktisnationen an einen Tisch zu holen und sie im Zuge mehrerer Konferenzen im Jahr 1991 zu überzeugen, eine erste gemeinsame arktische Umweltschutzstrategie (Arctic Environmental Protection Strategy, AEPS) zu verabschieden. Diese hatte zum Ziel, die Forschungskooperation der Arktisanrainer zu Umweltschutzthemen zu stärken. Im Fokus stand dabei zum einen die Verschmutzung der Arktis durch Öl, Schwermetalle und schwer abbaubare organische Schadstoffe. Zum anderen ging es den Initiatoren aber auch um die Lärmbelästigung von Meerestieren, um Radioaktivität und die Versauerung des Arktischen Ozeans. Um diese Themenkomplexe erarbeiten zu können, wurden verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet, darunter:
Zu diesen Arbeitsgruppen sind im Laufe der Zeit weitere hinzugekommen. Sie alle geben die Grundstruktur des Arktischen Rates vor und erarbeiten bis heute die inhaltlichen Grundlagen für alle Diskussionen und Entscheidungen im Rat.
Abb. 5.3 > Treffen des Arktischen Rates in Rovaniemi, Finnland, Mai 2019.