Abb. 4.13 > Mit dem maximalen nachhaltigen Ertrag (maximum sustainable yield, MSY) wird die größtmögliche Fangmenge bezeichnet, die langfristig entnommen werden kann, ohne dass sich die Produktivität des betreffenden Fischbestands verringert. Die größtmögliche Fangmenge (gefangene Biomasse) wird am Punkt BMSY erreicht. Diese ist von Fischbestand zu Fischbestand unterschiedlich groß. Am Punkt BMSY ist die jährliche Produktion neuer Biomasse am höchsten – zum einen, weil die Fische besonders gut wachsen und an Gewicht zunehmen, zum anderen, weil mehr Eier und Larven durchkommen und sich zum Fisch entwickeln können. Ober- oder unterhalb des BMSY ist der Bestand weniger produktiv. Bei circa 200 000 Tonnen Biomasse zum Beispiel liefert der Bestand pro Jahr nur 15 000 Tonnen neue Biomasse. Das liegt einerseits daran, dass es im Bestand mehr Fische gibt, die sich das Futter streitig machen. Die Tiere legen weniger Gewicht zu. Andererseits werden mehr Eier und Jungfische durch Kannibalismus weggefressen. Einen ähnlich hohen Zuwachs an Biomasse erzielt auch schon ein Bestand von nur 50 000 Tonnen Biomasse. Zwar gibt es bei diesem kleineren Bestand insgesamt weniger ausgewachsene Tiere, die ablaichen, doch ist die Summe aus der Zunahme des Gewichts der einzelnen Fische (aufgrund nun verringerter Konkurrenz um das Futter) und der Biomasse des Nachwuchses (der wegen eines kleineren Bestands auch größere Überlebenschancen hat) genauso groß wie bei dem großen Bestand. Interessant ist, dass ein nachhaltiger Fischfang auch bei kleineren oder größeren Bestandsgrößen als dem BMSY möglich ist; der jährliche Fischertrag aber ist hier geringer.