Der Begriff maximum sustainable yield (MSY, maximaler nachhaltiger Ertrag) wurde in den 1930er Jahren entwickelt. Er basiert auf 2 Erkenntnissen: Erstens kann der Bestand einer Tiergruppe in einem Ökosystem eine maximale Größe erreichen. Zweitens ist das Nettowachstum des Bestands, das sich aus der Produktion von Nachwuchs und der Größen- und Gewichtszunahme der Individuen ergibt, bei 30 bis 50 Prozent der maximalen Bestandgröße am höchsten. Bei dieser Bestandsgröße kann man also auf Dauer den maximalen Ertrag ernten. Eine solche maximale Entnahmemenge erreicht man aber nur dann, wenn man die maximale Bestandsgröße und die Wachstumsrate zuvor genau bestimmt hat. Außerdem muss man wissen, welche Größe der Bestand momentan hat. Wäre der Bestand bereits kleiner als die 30 bis 50 Prozent der Maximalgröße, würde man den Bestand überfischen. Daher gab es viel Kritik an diesem Konzept. Es wurde empfohlen, davon Abstand zu nehmen. Dennoch wurde der Begriff 1982 in das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen aufgenommen. Allerdings gab es eine wichtige Einschränkung: Es sollten ökologische und ökonomische Faktoren sowie die besonderen Bedürfnisse von Entwicklungsländern berücksichtigt werden. Daher wird das MSY-Konzept in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr nur in der ursprünglich theoretisch-mathematischen Definition verwendet. Berücksichtigt werden insbesondere die bereits erwähnten Unsicherheiten, die Interaktionen zwischen den Arten sowie ökonomische Aspekte.