Unsere Ozeane – Quelle des Lebens
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WOR 7 Lebensgarant Ozean – nachhaltig nutzen, wirksam schützen | 2021

Unsere Ozeane – Quelle des Lebens

Unsere Ozeane – Quelle des Lebens
> Die Ozeane und Meere liefern Sauerstoff zum Atmen und Nahrung für mehr als ein Drit- tel der Menschheit. Sie bieten Abermillionen Menschen Arbeit und werden von ebenso vielen als Sehn- suchtsort, spirituelle Heimat, Sport- oder Abenteuerspielplatz geliebt. Gleichzeitig regulieren die Meere das Wetter und das Klima und bremsen die menschengemachte Erwärmung der Erde. Die Zukunft der Menschheit ist somit unmittelbar mit dem Schicksal der Ozeane verknüpft.
Von der Bedeutung und der Endlichkeit der Meere Abb. 1.3: Phillip Colla/Oceanlight.com;

Von der Bedeutung und der Endlichkeit der Meere

> Die Polargebiete der Erde faszinieren den Menschen heutzutage mehr denn je. Zum einen gelten weite Teile der Arktis und Antarktis noch immer als unerforscht und damit als Neuland. Zum anderen verfügen beide Regionen über eine ganz besonders abwechslungsreiche Entstehungs- und Vereisungsgeschichte. Deren zahlreiche Facetten stellen die Wissenschaft bis heute vor so manches Rätsel.

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Abschied von der Unendlichkeitsillusion

Die Ozeane und Meere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche und sind als Grundpfeiler der mensch­ lichen Existenz heutzutage wichtiger als jemals zuvor. Sie bieten dem Menschen und der globalen Wirtschaft Güter und Dienstleistungen, deren mone­ tärer Wert sich häufig aber gar nicht beziffern lässt, denn die Services des Meeres sind sowohl materieller als auch nicht materieller Art. Nach dem Konzept der Ökosystemleistungen lassen sie sich vier Dienstleistungskategorien zuordnen. Forscher unterscheiden hierbei zwischen bereitstellenden, regulierenden, kulturellen und unterstützenden Dienstleistungen des Meeres.
Dieser Ansatz ist in der Wissenschaft durchaus umstritten, er hat in den zurückliegenden 25 Jahren allerdings entscheidend dazu beigetragen, offenzu­ legen, in welchem enormen Maß das menschliche Wohlergehen von den Weltmeeren abhängt – und inwieweit es leiden würde, wenn sich der Zustand der Ozeane und Meere verschlechtere. Wie es um die Gesundheit der Meere steht, wird regelmäßig in internationalen Assessments hinterfragt, neben anderen vom Weltklimarat und dem Weltbiodiver­ sitätsrat. Letzterer kommt in seinem aktuellen Arten­ vielfaltsbericht zu dem Urteil, dass wir Menschen bereits 66 Prozent der marinen Lebensräume maß­ geblich verändert haben und die Funktionsvielfalt der Ozeane deshalb schrumpft. Der größte Lebens­ raum der Welt, einst als riesig und unerschöpflich beschrieben, hat demnach längst seine Belastungs­ grenze erreicht.
Die internationale Politik und Meereswirtschaft stehen deshalb vor der Herausforderung, neue und vor allem nachhaltige Nutzungskonzepte zu ent­ wickeln. Eine Aufgabe, die derzeit unter anderem unter dem Leitbild der sogenannten Blue Economy angegangen wird. Gleichzeitig hat sich die interna­ tionale Meeresforschung vorgenommen, enger zu kooperieren und im Jahrzehnt der Ozeanforschung (2021 bis 2030) ihr Wissen über das Meer und die vielen Datenströme aus dem Meer zusammenzu­ tragen und in zentralen Datenbanken miteinander zu verknüpfen. Ziel ist es, die möglichen Folgen poli­ tischer oder wirtschaftlicher Entscheidungen für die Weltmeere künftig schon im Vorfeld besser beur­ teilen und diskutieren zu können.
Kritiker des Raubbaus am Meer aber fordern eine vollständige Abkehr von den herkömmlichen Arten des Wirtschaftens, hin zu ökologischen Konzepten, damit der Ozean auch in Zukunft noch alle Ansprü­ che erfüllen kann, welche die Erdenbürger an ihn stellen.