Nimmt die Laicherbiomasse eines Bestands zu, also die Menge der geschlechtsreifen Elterntiere, dann wächst entsprechend die Zahl der Nachkommen, der sogenannten Rekruten. Allerdings nur bis zu einer gewissen Grenze. Selbst wenn die Laicherbiomasse dann noch zunimmt, verharrt die Zahl der Rekruten auf einem bestimmten Niveau. Der Lebensraum hat seine maximale Tragfähigkeit für den Nachwuchs erreicht. Der Grund: Je mehr Nachkommen da sind, desto stärker konkurrieren sie ums Futter. Viele Tiere sterben. Der Lebensraum kann also nur eine bestimmte Menge an Nachwuchs ernähren. In der Theorie ist diese maximale Tragfähigkeit über einen langen Zeitraum gleich. In Wirklichkeit aber schwankt sie von Jahr zu Jahr, vor allem in Abhängigkeit davon, wie viele Räuber vorhanden sind und wie viel Nahrung zur Verfügung steht. Die Menge der Nahrung wiederum ist abhängig von den Umweltbedingungen. Die Ergebnisse von wissenschaftlichen Zählungen zeigen, dass die Zahl der Rekruten entsprechend schwankt. Die unten stehende Abbildung stellt Messwerte aus mehreren Jahren dar, in denen bei bestimmten Laicherbiomassen durchaus unterschiedliche Rekrutenzahlen erreicht wurden (blaue Punkte). Insofern kann man die maximale Tragfähigkeit für den Nachwuchs als eine Art Mittelwert betrachten. Der Wert wiederum, an dem die Laicherbiomasse durch die Fischerei so stark reduziert ist, dass die Menge der Rekruten unter diese maximale Tragfähigkeit rutscht, nennt man die Limitbiomasse (BLIM).
Abb. 5.1 > © maribus